Nicht Las Vegas sondern London ist derzeit das Zentrum der Pokerwelt. Alles was Rang und Namen hat, hat sich zur Zeit hier versammelt. Gerade eben ist das Main Event der WSOPE zuende gegangen und schon läuft die European Poker Tour.

Insgesammt 362 Spieler bezahlten das Buy-In von £10,000 für das Main-Event der WSOPE. Das "Who-is-Who" der Pokerwelt kämpfte hier um die Nachfolge von Annette Annette_15 Obrestadt. Und relativ schnell sollte sich auch zeigen, dass es einen neuen Titelträger geben wird. Denn Annette_15 mußte sich leider früh aus dem Turnier verabschieden.

Immerhin ins Geld reichte es für die PocketFiver:

15. Brian aba20 Townsend (£45.250)
16. Justin Boosted J Smtih (£36.200)
24. Tim Tmay420 West (£28.960)
31. Peter breeth Turmezey (£25.340)

Ganz bitter lief es dann für Peter number1pen Neff (£54.300) der sich als Finaltisch Bubble-Boy auf Platz 10 aus dem Turnier verabschiedete.

Die letzten Neun boten dann dem Publikum am letzten Tag ein spannendes Finale. Gute 22 Stunden sollte es dauern bis der Sieger feststand. Zuerst musste sich Chris Elliott (£81.450) verabschieden. Ihm folgten dann kurz dannach Toni Hiltunen (£108.600), Robin Keston (£135.750) und der letzte verbliebene P5er (Bild links) Scott emptyseat88 Fischman (£171.950).

Bis der Nächste den Tisch verlassen mußte sollte es dann allerdings eine ganze Zeit dauern. In dieser Zeit wechselten die Positionen im Mittelfeld mehrfach. Nur Stanislav Alekhin setzte sich unbeindruckt an die Spitze und baute seine Führung Stück für Stück aus. Schlecht lief es dagegen für Daniel Negreanu. Sein Stack löste sich aufgrund fehlender spielbarer Hände mehr und mehr auf. Am Ende mußte er mit A9 All-In gehen und sah sich JJ gegenüber. Der 5. Platz brachte ihm £217.200 ein aber ein weiteres Bracelet blieb ihm diesmal verwehrt. Platz 4 ging an Bengt Sonnert (£271.500). Das Stehaufmännchen des Finales war lange Zeit der Shortstack und überlebte dann auch noch glücklich ein All-In mit A7 gegen Ivan Demidovs QQ. Und mit genau derselben Hand endete dann für ihn auch das Turnier. Diesmal hielt John Juanda die Damen gegen Sonnerts A7 und diesmal hielten sie Stand. Für John Juanda eine wichtige Hand, denn nun hatte er wieder Munition um sich gegen die beiden Russen Demidov und Alekhin zu verteidigen. Und dem großen Chipleader Alekhin konnte er dann auch bald einen großen Pot abnehmen und die Dynamik am Tisch war wieder komplett auf den Kopf gestellt.

Der dritte Platz ging dann an Ivan Demidov (£334.850). Auch wenn es nicht zum Bracelet gereicht hat, hat Demidov mit seiner Finaltischteilnahme Geschichte geschrieben. Denn er ist der Erste, der es gleichzeitig an zwei WSOP Main-Event Tische geschafft hat. Seinen nächsten Finaltisch bestreitet er als Mitglied der November Nine in Kürze in Vegas. Als zweiter im Chipcount hinter Dennis Philips ist er seit heute sicher einer der Favoriten auf den Gewinn beim Main-Event in Las Vegas.

Wer nun geglaubt hatte, dass sich nun entweder Alekhin (Bild rechts) oder Juanda (Bild links) schnell das Bracelet sichern würden sah sich getäuscht. Hatte das Turnier bis dahin schon 242 Hände gedauert, sollte es noch einmal genau soviele Hände dauern bis das Heads-Up beendet war.

Nach weiteren sechs Stunden und mehrfachen Führungswechseln konnte John Juanda das Bracelet und £868.800 in Empfang nehmen. Mit K6 callte er am Ende das All-In von Alekhin und zeigte damit perfektes Timing. Das Board brachte ihm mit 6-6-2-Q-6 einen Vierling. Für Stanislav Alekhin blieben £533.950 und das Wissen, dass er dem Publikum zusammen mit den anderen Finalteilnehmern über 22 Stunden hinweg Poker der Extraklasse präsentiert hatte.

Gab es letztes Jahr noch einige Kritik an der WSOPE hat die zweite Ausgabe gezeigt, dass eine europäische Version der WSOP sehr wohl seine Daseinsberechtigung hat. Auch wenn das Main-Event in Las Vegas immer noch das Main-Event ist, kann das WSOPE Main-Event sehr wohl den Titel eines All-Star Events für sich verbuchen.

Für John Juanda wird sein viertes Bracelet sich ein ganz Besonderes sein. Daniel Negreanu ist nun zweiter in der All-Time Money List. Mit $10.861.418 liegt er jetzt knapp vor Joe Hachem und Phil Helmuth. Nur Jamie Gold kann bisher mehr aufweisen ($12.170.024). Und Ivan Demidov hat für das WSOP Finale im November ein erstes Zeichen gesetzt.