Für diejenigen unter Ihnen, die einen effektiven und einfachen Pokerratschlag wollen, versuchen Sie niemals zu limpen1 und niemals mitzugehen. Das war einer der ersten Ratschläge die ich bekam, und obwohl ich ihm nicht hundert-prozentig folge, ist er eine hervorragende Grundstrategie, von der aus man sich weiterentwickeln kann. Ich habe nie verstehen können warum Leute in ein Spiel herein-limpen, aber ich liebe es natürlich an einem Tisch mit lauter Limpern zu sitzen. Ich weiß, dass jeder den "Flop sehen" möchte, aber wenn Sie profitabel spielen wollen, wird ihnen diese Strategie nicht helfen. Auf einen Pot zu zu limpen erlaubt es lediglich anderen Spielern die Action zu kontrollieren und verhindert dass Sie herausfinden wie stark die anderen Spieler sind, vor allen Dingen bei den Blinds.

Die häufigste Art von Limp, die ich beobachten konnte ist von einer frühen Position mit einem mittleren Pocket-Paar. Ich denke Spieler verhalten sich so, weil sie keine großen Chipsstack mit einem mittelmäßigen Blatt riskieren wollen, vor allen Dingen wenn Sie die anderen Hands noch nicht einschätzen können. Aber denken Sie mal darüber nach was passiert, wenn Sie jemanden in einer frühen Position erhöhen sehen – Sie registrieren den doch sofort als eine starke Hand und das mit Recht. Im Poker geht es doch im Grunde um genau das, Fehlwahrnehmungen. Wenn Sie also auf der ersten Position mit einer 66 erhöhen, werden viele Spieler Hands von 88, AJ und so weiter folden, weil sie denken Sie hätten ein stärkeres Blatt als sie. Wenn Sie aber limpen, denkt sich der gleiche Spieler mit 88 oder AJ dass er viermal bis zum Big Blind erhöht. Das würde ihm erlauben, mit ein paar schwachen Chips die Kontrolle zu übernehmen. Was tun Sie also? Folden und ein weiteres Big Blind aufgeben? Oder mitgehen und hoffen, dass Sie ein Set bekommen, und wenn es nicht klappt, passen und dann folden? Keine davon ist eine gute Option. Limpen Sie also nicht am Anfang.

Ok, was passiert, wenn jemand vor Ihnen limpt und Sie eine Hand haben, die spielbar ist? Stellen Sie sich die folgenden zwei Fragen: Wie stark ist der Spieler der limpt? Lohnt es sich, in dieser Position bis auf viermal das Big Blind zu erhöhen? Wenn Sie glauben dass dieser Spieler stark ist, und dass es sich nicht lohnt, zu erhöhen, dann haben Sie Geduld und folden Sie. In meinen besten Momenten werden Sie mich niemals dabei beobachten, dass ich in einen Pot weniger als 40x das Big Blind limpe. Die einzigen Situationen in den ich so etwas täte sind ein Pot der größer als 40x das Big Blind ist, ein schwaches Pocket-Paar oder ein suited Connector, oder wenn ich drei oder vier Limper vor mir habe.

Ok, nun zum Mitgehen… Wenn Sie Probleme haben und Ihr Spiel umkrempeln wollen, fangen Sie damit an: Gehen Sie niemals mit einer Wette mit, die weniger als 4-1 Ihres Einsatzes beträgt. Wenn ich sage niemals bei einer Wette mitgehen, meine ich dass, wenn es einen Button gibt, Sie auf das dreifache des Big Blind erhöhen sollten, aber NIEMALS vom Big Blind aus mitgehen sollten – erhöhen Sie oder folden Sie.. Wenn Sie anfangen bei diesen Wetten mitzugehen, spielen Sie schwachen Poker. Stärkere Spieler werden das bemerken, und anfangen Sie rausdrücken zu wollen, oder auf jeden Flop zu setzen. Das lässt Ihnen nur zwei Möglichkeiten, entweder wie verrückt zurück zu bluffen oder zu folden. Und beide sind schlechte Szenarien.

Und was mit Slowplay2? Zunächst würde ich sagen, dass Sie niemals slow spielen sollten wenn die Einsätze bei mehr als 40 mal dem Big Blind liegen. All zu oft kommt eine schlechte Karte ins Spiel, und es sind zu viele Chips in Ihrem Stapel, um alles für diese Hand einzusetzen. Aber mit weniger als 40 Mal dem Big Blind kann Slowplaying in gewissen Momenten sehr effektiv sein, besonders gegen einen aggressiven Spieler. Stellen Sie sich eine Situation vor, in der sie die Gelegenheit haben, slow zu spielen. Wenn Sie nicht in Position sind, sollten Sie nur dann slow spielen, wenn ein aggressiver oder „looser" Spieler mit Ihrer Preflop-Erhöhung mitgegangen ist, und auf ein Set, Zwei-Paar oder eine Straße, etc.gekommen sind.

In diesem Fall ist die schwierigste Frage. die Sie sich stellen müssen die, wie viele Sorgen sie sich um die Turn-Karte machen. Wenn Sie glauben, dass die meisten Karten keine Gefahr für Sie darstellen würden, dann kann passen-mitgehen, und Ihrem Gegner die Kontrolle überlassen eine gute Idee sein. Den Turn passen und mitgehen oder erhöhen können beides gute weiterführende Moves sein. Wenn Sie auf Position sind, und sich keine Sorgen um die Turn-Karte machen müssen sind beim Flop mitgehen oder passen beides gute Optionen für Passivspiel, das profitabel sein kann. Sie müssen hier wirklich auf Ihren Gegner zugeschneidert spielen und daran denken,was er beim Flop machen wird, ob er setzen wird oder nicht, wenn er Schwäche in einem gepassten Flop sieht. Genaus zu wissen, wann man slow spielen sollte ist eine Kunst beim Poker, und es ist der einzige Moment in dem ich mitgehen empfehlen würde.

Versuchen Sie es mal mit dieser Strategie für einen Monat oder so. und bauen Sie sich dann darauf ein breiteres Strategie-Repertoire auf um zu sehen wie weit Sie andere Moves erfolgreich in Ihr Spiel intergrieren können. Behalten Sie jedes Szenario im Hinterkopf und benutzen Sie diejenigen, die funktionieren so oft es Ihnen beliebt. Das sollte Ihnen dabei helfen, ein besserer Pokerspieler zu werden. Ich werde "niemals limpen und niemlas mitgehen" immer in Gedanken haben, denn das hat mir dabei geholfen, ein profitabler Spieler zu werden.

1 wörtlich hinken, durch Mindesteinsätze und vorsichtiges Spiel als schwacher Gegner rüberkommen

2 Slowplaying dient zur Irreführung. Es ist das Gegenteil von bluffen. Es bedeutet, dass man durch checken oder setzen eines niedrigen Betrages Schwäche zeigt, obwohl man ein Monsterblatt auf der Hand hat. Ziel des Slowplays ist es den Gegner zu Chance zu geben sein Blatt zu verbessern, damit man dann mehr Geld aus ihm herausholen kann." (pokertips.com)